Gründung /Geschichte
Bis zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Langenwolmsdorf fehlte es bei der Brandbekämpfung noch sehr an der Organisation, der Übersicht und vor allem der Übung. Man war es gewohnt und jederzeit bereit, sich irgendwie nützlich zu machen, wie es z. B. in einem Gedicht heißt: „alles rennet, rettet, flüchtet“ oder „hoch im Bogen spritzen, quellen Wasserwogen“.
Bei Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Langenwolmsdorf im Jahre 1903 bestanden die Wehren der umliegenden Orte bereits seit mehreren Jahren, so z. B. in Stürza seit 1886. Die Gründungsversammlung erfolgte am 27.12.1903 im Erbgericht, an der eine große Anzahl von Gemeindemitgliedern teilnahm
Abschrift des Stiftungsprotokolls der FFW Langenwolmsdorf
Stiftungsprotokoll Langenwolmsdorf, den 27.12.1903
Auf Anregung des hiesigen Militärvereins hatten sich nach Vorladung des Gemeindevorstands Herrn Schaffrath heute Nachmittag 7 Uhr im hiesigen Erbgericht eine größere Anzahl Gemeindemitglieder eingefunden zum Zwecke der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr für hiesigen Ort.
Nachdem das Statut der freiwilligen Feuerwehr zu Oberottendorf zum Vortrag gelangt war, beschließt man, für hiesigen Ort eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, und meldeten sich hierzu nachfolgende Gemeindemitglieder zum Eintritt als aktives Mitglied an, und zwar: Die Herren
August Hempel, Hermann Förster, Emil Oswald, Edwin Gebauer, Edwin Hofmann, Emil Löwe, Emil Zosel, August Werner, Max Gnauck, Heinrich Schulze, Karl Hartmann, Oskar Große, Emil Köther, Oskar Schade, Gustav Lehmann, Oswald Hauswald, Richard Pilz, Emil Pilz, Hermann Hirsch, Max Fichte, Julius Willkommen, Arthur Noack, Max Forker, August Langer, Hermann Karisch, Marthin Heide, Emil Kurze, Emil Überschär, Otto Richter, Arno Karsch, Heinrich Wustmann, Gustav Horn, Ernst Lehmann, Oswin Lehmann, Max Schurz, Emil Willkommen, Richard Hahnewald, Emil Forker, Martin Kramer, Paul Wagner, Max Karsch, Paul Hauswald und Gustav Gruhn; weiter meldeten sich als passive Mitglieder die Herren Ludwig Scholz, Paul Lehmann, Hermann Lehmann, Ernst Reimann, Gustav Roch, Oswald Wagner und Gustav Sauer zum Eintritt an.
Die vorstehend aufgeführten, sich zum aktiven Eintritt Gemeldeten, beschließen hierauf durch Ultimation die sofortige Wahl eines Hauptmanns und dessen Stellvertreter und geschieht die Wahl durch Stimmzettel.
Von 34 abgegebenen Stimmzetteln erhielt als Hauptmann Herr Gutsbesitzer Max Forker 18 Stimmen, Herr Restaurateur Hermann Karisch 13 Stimmen und die Herren Köther, Hempel und Schurz je 1 Stimme, demnach ist Herr Gutsbesitzer Max Forker als gewählt zu betrachten. Herr Forker als gewählt, nahm die auf ihn gefallene Wahl als Hauptmann dankend an.
Bei der hierauf erfolgten Wahl eines Stellvertreters des Hauptmanns erhielt von 35 abgegebenen Stimmzetteln Herr Restaurateur Hermann Karisch 14 Stimmen, Herr Schmiedemeister Emil Köther 14 Stimmen, Herr Gasthofbesitzer Oskar Schade 2 Stimmen und die Herren Hempel, Große, Lehmann und Hirsch je 1 Stimme.
Da die Herren Karisch und Köther gleiche Stimmenanzahl erhalten hatten, so ging durchs Los Herr Karisch als gewählt hervor.
Herr Karisch nahm die auf ihn gefallene Wahl als Stellvertreter des Hauptmanns ebenfalls dankend an.
Hierauf wird die Versammlung vom Herrn Gemeindevorstand Schaffrath mit dem Wunsche, dass die ins Leben tretende freiwillige Feuerwehr blühen und gedeihen möge, geschlossen.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
Schaffrath
Gemeinde-Vorstand.
Im „Grundgesetz der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Langenwolmsdorf“ heißt es „Zweck der Freiwilligen Feuerwehr ist, bei ausbrechenden Bränden oder in Fällen, in denen die Wehr als solche geeignet erscheint, Hilfe zu bringen, in der Gemeinde in geordneter Weise rettend und schützend Beistand zu leisten.“
„Bei entstehenden Bränden in den benachbarten Orten Altstadt, Stolpen, Rennersdorf, Neudörfel, Lauterbach, Rückersdorf, Polenz, Cunnersdorf, Heeselicht, Stürza, Ober- und Niederhelmsdorf leistet die Wehr mit einem Teil der Mannschaft gleichfalls Hülfe; diese kann aber unterbleiben, wenn die Gemeinde Langenwolmsdorf selbst durch Gewitter ec. bedroht ist.“
Aufgenommen konnte „ein jeder unbescholtene, körperlich und geistig tüchtige, mindestens 18 Jahre alte Einwohner des Ortes“ werden.
Die Mannschaften der Wehr wurden in einen Steigerzug (…); einen Zug Druckmannschaften (…) einen Hornistenzug und einen Samariter eingeteilt. Das Kommando bestand aus einem Hauptmann, einem Steigerzugführer und einem Spritzenzugführer. Das Kommando versammelte sich monatlich je einmal und außerdem so oft, wie es der Hauptmann für nötig erachtete. Die Kompanie (gesamte Wehr) versammelte sich auch jeden Monat, wobei die Versammlung für dienstliche Anleitungen und allgemeine Angelegenheiten, die das Korps und das Feuerlöschwesen im Allgemeinen betreffen, bestimmt war. Wenn möglich, wurden jeweils am Abend nach einem Brand Brandbesprechungen abgehalten. „Am Schluß eines jeden Vereinsjahres fand (bzw. findet) eine Generalversammlung statt, in der das Kommando über seine und der gesamten Feuerwehr Tätigkeit Bericht zu erstatten hat.“
Im Zuge des 1. Weltkrieges gab es bereits 1913 erste Abmeldungen wegen des Militärdienstes, vom Juli 1914 bis zum Januar 1919 finden sich auch keine Protokolleintragungen mehr. Es ist anzunehmen, dass die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr während dieser Zeit ruhte.
Der Nationalsozialismus brachte auch der Feuerwehr die „Gleichschaltung“. So wurde die Pflichtfeuerwehr 1939 aufgelöst und es erfolgte eine „Reinigung der Wehren von oben“. Man erwartete, dass Kameraden mit unerwünschter politischer Einstellung aus der Wehr ausschieden. Ebenso mussten alle Kameraden „naturalgesunde“ (sprich „arische“) Männer sein. Die Wehrleitungen wurden nicht mehr durch Wahlen, sondern vom Bürgermeister bestimmt.
Ausbildung, Prüfungen und Wettbewerbe
Bereits kurz nach der Gründung gab es feste Bestimmungen zur Ausbildung. So schrieben die Landesausschussbestimmungen z. B. vor, dass 8 Steiger zu wählen waren, die sofort eine Prüfung abzulegen hatten.
Der für die Ausbildung dringend benötigte Steigerturm wurde auf dem Hof des Erbgericht Langenwolmsdorf errichtet und bereits am 2.4.1904 eingeweiht.
Seit 1904 führte man eine harte und disziplinierte Wehrausbildung durch, bei der auch schon Strafgelder bei Zuspätkommen oder wegen Nichtteilnahme an Einsätzen verhängt wurden. Bei Zahlungsverweigerung drohte die gerichtliche Einholung.
Im Grundgesetz vom 22. Juni 1904 steht dazu im § 10 Strafen: „Ueber die Versäumnisse und Zuwiderhandlungen gegen dieses Grundgesetz und die bestehenden Dienstvorschriften entscheidet das Kommando und erkennt auf folgende Strafen: a) Verweis vor dem Kommando, b) Verweis vor der Kompanie, c) Ausschluss aus dem Korps. Der Angeschuldigte ist vor der Entscheidung vom Kommando zu hören. Wer bei einer Versammlung oder Uebung unentschuldigt fehlt, zahlt 20 Pfg., dagegen bei einem Feuer, oder in Fällen, die durch Alarmierung dem Korps zur Kenntnis gelangen, 50 Pfg. Strafe zur Korps-Kasse.“
Im Juli 1904 fand eine erste Aufnahmeprüfung in den Disziplinen Fußdienst, Spritzendienst, Steigerdienst, Angriff und Samariterdienst statt, die sämtlich mit sehr gut bestanden wurden.
Die Geräte- und Angriffsübungen fanden am Erbgericht, die Fußübungen „bei Herrn Hauptmann im Hofe“ statt. Die Übungsfläche auf dem Hof für die Antrete-, Ordnungs-, und Marschübungen soll dabei von den Mägden und Knechten glatt wie eine Tischplatte hergerichtet worden sein. Die Ausbildung fand an Sonnabenden oder Sonntagen statt, wobei den Aktiven vor allem körperlich einiges abverlangt wurde. So fanden regelmäßig anstrengende Fußübungsmärsche, z. T. mit Musikkapelle, nach Neustadt, Stürza und anderen Orten statt. Unter Fußdienst verstand man damals Antrete-, Ordnungs- und Gleichschrittübungen, Ausführen von Kommandos, Spritzenbedienung sowie Angriffs-, Steiger- und Samariterübungen.
Die Leistungsstufen 1 bis 3 legte die Wehr in den Jahren 1968 bis 1975 ab, die Leistungsstufe 3 im Jahr 1968 am ehemaligen Sägewerk Reißig, 2 1972 beim II. Schul- und Heimatfest an der Schule und die Leistungsstufe 1 1975 am VEG Stolpen. Am 28. Mai 1979 erfolgte die Abnahme für vorbildliche Feuerwehr. Am 18. Juni 1981 wurde die Langenwolmsdorfer Feuerwehr Kreismeister in der Schnelligkeitsübung, schaffte es am 26. Juni 1982 beim Bezirksausscheid zur Schnelligkeitsübung in Freital jedoch nur bis in die Vorrunde.
Bis heute nimmt die Feuerwehr regelmäßig an Wettkämpfen mit anderen Wehren teil.
Brände
Im Jahre 1912 brannte der Hoffmansche Hof (heute Jost) ab, bei dem nicht nur das gesamte Gehöft, sondern auch das davor befindliche Häusleranwesen der Familie Nitsche den Flammen zum Opfer fiel. Ursache war wahrscheinlich Brandstiftung durch einen „Osterjungen“ (Schulabgänger). Damals fand die Schulentlassung zu Ostern statt.
Im Dezember 1937 legte ein Mädchen in einer Scheune des Hofes Näther aus Heimweh ein Feuer. Durch den starken Südostwind, den „Bockmüller“, angefacht, brannte das gesamte Gehöft nieder.
Am 19.03.1950 brannten auf dem Hof des Bauern Grützner Stall, Scheune und Ausgedingehaus nieder. Dabei kamen 2 Frauen ums Leben. Das Wohnhaus wurde gerettet. Bei Bauer Grützner brannte die Scheune auch am 19. März 1962 und am 21. August 1981. Nach dem letzten Brand wurde das Gebäude nicht wieder aufgebaut.
Auf der Rückfahrt von einem Brandbekämpfungseinsatz im Erbgericht Lauterbach am 1.2.1967 geriet durch einen Kurzschluss der Feuerwehrwagen in Brand. Durch besonnenes Eingreifen der Besatzung konnten die Flammen schnell gelöscht und größerer Schaden verhindert werden.
Auch bei der Beseitigung der Hochwasserschäden in den Jahren 1954, 1958 und 1978 und auch beim Freischaufeln der eingeschneiten Züge auf der Strecke zwischen Stolpen und Neustadt in den Wintern 1970 / 71 und 1977 war die Langenwolmsdorfer Feuerwehr maßgeblich beteiligt.
Am 17. / 18. März 1972 brannte eine Scheune bei Fritz Hempel, am 4. April 1973 brannte es durch einen Kurzschluss bei Reinhard Schröder.
Am 5. November 1985 kam es zum bisher schwersten zu bekämpfenden Brand in Langenwolmsdorf. Vom Objekt „Forker“, der Wirtschaft, die damals zur LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) „Neue Zeit“ gehörte, brannten Scheune und Seitengebäude. Die Schadenssumme betrug 304 Tausend Mark. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, die angrenzenden Höfe und Häuser vor den Flammen zu schützen.
Bis 2002 ereigneten sich nur noch Kleinbrände, die bei Eintreffen der Feuerwehr meist schon vom Verursacher selbst gelöscht waren. Die Feuerwehr war bei Hochwasserschäden (1995) und Sturmschäden (1998) im Einsatz.
Im August 2002 leistete die Feuerwehr Langenwolmsdorf beim großen Hochwasser Bereitschaftsdienst und stellte Unterkünfte bereit. Sie wurde am 13. August 2002 per Katastrophenalarm nach Pirna zum Einsatz gerufen und stand dort den anderen Wehren und dem Technischen Hilfswerk zur Seite.
Technik
Bis 1939 bestanden im Ort zwei Wehren, die Pflichtfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr. Von denen besaß jede lediglich eine Handdruckspritze. Davon war die eine im Oberdorf, die andere auf dem Erbgerichtshof stationiert. Anfang der 30er Jahre wurde die erste Motorspritze angeschafft, die durch Spenden der Gemeinde und der umliegenden Wehren finanziert werden konnte. Kurz darauf gelang auch der Ankauf eines gebrauchten PKW Mercedes. Durch die Kriegsereignisse ging dieser allerdings verloren und bei Einsätzen musste man wieder auf Pferde, später Traktoren als Transportmittel für Spritzen und Mannschaft zurückgreifen.
1956 schließlich wird ein Viehwagen angekauft, für den Kamerad Schneider das Geld aus seinem Lotto-Gewinn zur Verfügung gestellt hatte. (Später wurde ihm das Geld natürlich zurückerstattet.) Bei der Stellmacherei Eulitz wurde das Fahrzeug umgebaut. Es wurde, da es noch kein Spritzenhaus gab, bei der BHG („Bäuerliche Handelsgenossenschaft“) untergestellt. Im Jahre 1958 wurde der Bau eines Feuerwehrgerätehauses begonnen, der mit dem Bau des Schlauchturmes 1963 abgeschlossen wurde. Voraussetzung dafür war, dass Frau Tünnermeier der Gemeinde das Land als Baugrund schenkte und die Kameraden sehr viele freiwillige Aufbaustunden leisteten.
Im April 1966 erhielt die Wehr einen Mannschaftswagen „Garant-Phänomen“, der vorher bei der Volkspolizei eingesetzt war. Das Fahrzeug war vom Baujahr 1952, es wurde in Langenwolmsdorf rot gespritzt. 1972 wurde das Auto an die Feuerwehr Rennersdorf weitergegeben. Jetzt ist es als Oldtimer in Cunnersdorf.
Eine zweite Motorspritze mit Hänger erhält die Wehr 1960, im Jahre 1972 folgte dann ein fabrikneues, modernes Einsatzfahrzeug, das Lf8 (Löschgruppenfahrzeug 8) mit 2 Motorspritzen.
Das alte Spritzenhaus im Oberdorf wurde 1992 saniert. Die Außenwände wurden stabilisiert, ein neuer Dachstuhl mit Bieber-Ziegeldachdeckung und ein neues Tor errichtet und die Sirene vom Landgasthof Schönfelder zum Spritzenhaus umgesetzt.
Bis 1993 wurden im Feuerwehrdepot neue Spinde angeschafft und die Mannschaft nach und nach mit neuer Einsatzkleidung ausgestattet. Die Feuerwehr legte sich eine Motorkettensäge und Sprechfunkgeräte zu.
1997 wurde im Feuerwehrgerätehaus eine Elektronachtspeicherheizungsanlage eingebaut, die Elektro-Hausinstallation erneuert und die Erdgeschossfenster vergittert.
1998 erfolgte in der Nähe des Abzweigs nach Lauterbach die Errichtung einer
- Sirenenanlage im Ort. Damit stehen im Ort jetzt an folgenden Stellen Sirenen:
- Niederdorf, Werkstatt bei R. Stange
- Mitteldorf, Alte Schule
- Mitteldorf, Sirenenmast bei Gerhard Schreiber
- Oberdorf, Altes Spritzenhaus
Bis 2003 wurden Teile der Mannschaft mit Hupfeinsatzbekleidung ausgestattet.
Feste und Feierlichkeiten
Nach der Gründung der FFW wurde festgelegt, dass drei gesellige Abende im Jahr organisiert werden sollten:
- der Commers, oft auch Stiftungsfest genannt. Er wurde auf Beschluss am ersten Freitag im Februar gefeiert.
- der Katerbummel, der am darauf folgenden Tag stattfand und als geschlossene Veranstaltung galt. Da wurde meistens ein Schwein geschlachtet.
und - ein im November stattfindender Abend, an dem Theaterstücke oder Konzerte aufgeführt wurden.
In den folgenden Jahren wurden diese Festlichkeiten regelmäßig begangen. Es wurde sogar schon 1904 eine Hornmusikgruppe ins Leben gerufen, die bei allen Anlässen spielte.
Trotz der Inflation in den Jahren 1922 – 23 wurde am 27.01.1923 laut Protokoll beschlossen, „in diesem Jahr ein Stiftungsfest durchzuführen und der Wehrleiter“ wurde beauftragt, „nochmals mit Gottlöber zu verhandeln, dass er die Musik für einen Ctr. Weizen spielen möchte.“ (Zu dieser Zeit spielte die Stadtkapelle Stolpen unter der Leitung von Karl Gottlöber auf den Stiftungsfesten.) Leider musste der Katerbummel aus Geldmangel ausfallen.
Auch 1924 konnte das Stiftungsfest laut Protokoll nur mit Hilfe einer Dorfsammlung stattfinden, zu der sich 5 Kameraden freiwillig meldeten.
1928 wurde der Feuerwehrball das letzte Mal im alten Saal des Erbgerichts abgehalten. Aus Platzmangel wurde der Saal weggerissen und schon im September war die Einweihung des neuen Saales. Dazu wurden die umliegenden Feuerwehren eingeladen.
Der Katerbummel fand im Vereinslokal „Goldener Apfel“ bei Hermann Karich, der seit 1910 Hauptmann der FFW war, statt.
1929 beging die FFW mit einem Umzug ihr 25-jähriges Bestehen. Bei dieser Gelegenheit spielte ebenfalls die Kapelle von Gottlöber, aber auch die Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Max Fichte. Beide Kapellen waren zwischen 8 und 10 Mann stark.
Nach dem 2. Weltkrieg hat die FFW als Tradition den Feuerwehrball (= Stiftungsfest) und den Katerbummel beibehalten. Neu hinzu kam die Gestaltung des Sommerfestes, welches vorwiegend für die Jungen Brandschutzhelfer mit einem Lagerfeuer und Schaschlik- oder Bratwurstschmaus im Freien zum Abschluss des Schuljahres organisiert wurde.
1972 half die Feuerwehr bei der Organisation des II. Schul- und Heimatfestes.
1975 übernahm S. Richter die kulturelle Leitung der Feuerwehr. Zu dieser Zeit wurde aus dem „Katerbummel“ das „Frühlingsfest“, welches im April stattfand. Die aktiven Mitglieder der FFW unternahmen Busfahrten zu verschiedenen Gaststätten des Umkreises. So wurde z. B. 1988 ein Fondueessen in der Sebnitzer Finkenbaude, 1989 eine Modenschau auf der Bastei und 1990 ein Alleinunterhalter im Paradies Großharthau organisiert. Auch im örtlich ansässigen Goldenen Apfel kehrte man gern ein.
Im September 1993 wurde das erste Gerätehausfest ins Leben gerufen, von dem es 2003 schon die 11. Fortsetzung gegeben hat. 1998 hat die Feuerwehr das Schlachtfest vom Kleingärtnerverein übernommen, da sich dieser Verein auflöste und das Schlachtfest als Tradition erhalten werden sollte.
Beim alljährlichen Sommerfest zur Sonnenwende sind die Feuerwehr nicht wegzudenken und einmalige Festlichkeiten, wie am 15.6.1979 die 75-Jahrfeier der FFW und 1997 das Spritzenhausfest anlässlich des 5. Jubiläums der Renovierung des alten Spritzenhauses im Oberdorf sind willkommene Abwechslungen im Langenwolmsdorfer Leben.
Jugendfeuerwehr und Frauengruppe
Am 5. Oktober 1963 wurde mit 5 Kameradinnen eine Frauengruppe gegründet. Die Mitgliederzahl wuchs bis 1970 auf 10 Kameradinnen an. Sie führten bis 1988 vorrangig die jährlich stattfindenden Komplexkontrollen in den Wohnstätten durch. Die Frauengruppe ging in die Wehr über. Heute sind noch 4 weibliche Feuerwehrleute aktiv.
Im Jahre 1951 gründete die Wehr eine 10 Mann starke Jugendlöschgruppe, 1963 folgte eine „Gruppe junge Brandschutzhelfer“. Die Jugendfeuerwehren wurden jedoch nach einiger Zeit immer wieder fallen gelassen, weil die Mitglieder in die Wehr aufgenommen wurden und der Nachwuchs ausblieb.
Die derzeitige Jugendfeuerwehr wurde am 3.12.1999 gegründet. Als Jugendfeuerwehrwart wurde der Kamerad Dieter Sauer gewählt. Die Aufgaben der Wehr liegen in der Brandschutzerziehung, dem Kennen lernen der Voraussetzungen für ein Feuer und der Arten der Brandbekämpfung, dem Kennen lernen und der Handhabung der Feuerwehrtechnik und dem Erlernen der feuerwehrtechnischen Grundbegriffe beim Aufbau eines Löschangriffs. Natürlich soll auch das kameradschaftliche Verhalten bei Sport und Spiel gefördert werden und auch die Vorbildwirkung gegenüber anderen Kindern steht im Vordergrund.
Die Mitgliederzahlen schwanken zwischen 12 (2003) und 16 (2000), wobei immer 1 bis 5 Mädchen in der Jugendfeuerwehr mitwirken.
2001 bis 2003 nahmen die Nachwuchsfeuerwehrmänner zum Kreisjugendfeuerwehrtag am Wettkampf um den „Sächsische Schweiz Pokal“ und an den von der Kreisjugendfeuerwehr organisierten Winterwanderungen teil.
Auch an der Landesfeuerwehrschule Nardt ist die Jugendfeuerwehr aktiv. 2002 legten 3 und 2003 4 Kameraden nach einer Woche Training die „Leistungsspange der Jugendfeuerwehr“ ab.
Innerhalb der Löschgemeinschaft Stolpen wurde 2000 erstmals in der Gruppenstafette um den „Pokal des Bürgermeisters“ gekämpft. Der Pokal verblieb nach dreimaliger Siegfolge 2001, 2002 und 2003 bei der Jugendfeuerwehr in Langenwolmsdorf.
Aus den Reihen der Jugendfeuerwehr stiegen 2002 zwei und 2003 vier Kameraden in die Freiwillige Feuerwehr Langenwolmsdorf auf.